Computerspiel Battlefield 1, 2016

Inv. Nr.: DPM 7.494

Battlefield 1 ist das fünfzehnte Spiel der Battlefield-Reihe von Electronic Arts, die Nummerierung verweist auf das historische Setting: Den Ersten Weltkrieg. Das Spiel beginnt jedoch anders als seine Vorgänger: Im Prolog von Battlefield 1 ist es für die Spieler:innen unmöglich, ihre Charakter überleben zu lassen – sobald diese getötet wurden, werden deren Namen und Lebensdaten eingeblendet und die Spieler:innen in einen anderen Charakter gespawnt. Diese Abkehr von üblichen Spielmechanismen kann der Sensibilisierung der Spieler:innen für das massenhafte Sterben im Ersten Weltkrieg dienen.

Der Rest des Spiels folgt dem üblichen Spielmechanismus, an der eine Position bis zum Gelingen wiederholt werden kann. Im Multiplayer-Modus können die Spieler:innen zahlreiche Panzer des Ersten Weltkrieges bedienen oder gegen diese kämpfen. In einer der sechs Einzelspieler-Kampagnen liegt der Fokus auf der Panzerbesatzung eines britischen Mark V. In „Through Mud and Blood“ schlüpfen die Spieler:innen in die Rolle eines unerfahrenen Panzerfahrers. Im Verlauf der Geschichte wehrt die Crew diverse Angriffe ab und nimmt schließlich an der zweiten Schlacht um Cambrai im Jahr 1918 teil. Zentrales Thema ist die Unzuverlässigkeit der neuen Panzertechnik, so müssen die Spieler:innen häufig Reparaturen durchführen, in einem Level ist der Panzer gänzlich unbenutzbar.

Computerspiele werden zunehmend zu einem wichtigen Medium der Geschichtsbildung und formen die Vorstellung ihrer Spieler:innen von der Vergangenheit. Battlefield 1 erschien inmitten der Jahre der erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit für den Ersten Weltkrieg, als sich dieser zum 100. Mal jährte. Ein Jahr nach Veröffentlichung besaß es über 21 Millionen registrierte Spieler:innen auf allen Plattformen. Battlefield 1 wurde mit „Erlebe das ganze Ausmaß des Krieges“ beworben. Die Spieler:innen erleben die Geschichte aus der Ego-Perspektive der Charaktere und für das Spieldesign wurde detailreich das Aussehen von Schlachtfeldern, Uniformen und Fahrzeugen nachgestellt. Gemeinsam mit historischen Charakteren und Schlachten sowie komplexem Sounddesign bewirken diese Details bei vielen Spieler:innen den Eindruck, es handle sich um eine ‚realitätsnahen‘ Eindruck des Krieges. Als Unterhaltungsmedium ist es aber natürlich darauf ausgelegt, Spaß zu machen. Trotzdem können Spiele in historischen Settings Einblicke in geschichtliche Zusammenhänge bieten und Motivation wecken, sich mit ihnen näher zu beschäftigen. Viele der Multiplayerkarten von Battlefield 1 stellen Schauplätze des Ersten Weltkrieges dar, die nicht an der in der Erinnerung dominanten Westfront spielen. So gibt es Karten, die in Gallipoli, an der Ostfont oder in Italien verortet sind..

Literatur:

Bender, Steffen: Durch die Augen einfacher Soldaten und namenloser Helden. Weltkriegsshooter als Simulation historischer Kriegserfahrung?, in: Schwarz, Angela (Hg.): „Wollten Sie auch immer schon einmal pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen?“ Eine fachwissenschaftliche Annäherung an Geschichte im Computerspiel, Münster 2010.

Bender, Stuart Marshall: You are not expected to survive: Affective Friction in the Combat Shooter Game Battlefield 1, in: M/C Journal, Vol. 20 No. 1, 2017.

Chapman, Adam: Digital Games as History – How Videogames Represent the Past and Offer Access to Historical Practice, New York 2016.

https://battlefield.fandom.com/wiki/Battlefield_1

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