Identität und Auftrag
Das DPM bearbeitet die Geschichte der deutschen Panzer von ihren Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Es behandelt damit ein Thema von großer Relevanz: Organisierte Gewalt ist eines der wichtigsten Themen der Geschichte; maschinisierte Gewalt ein zentrales Thema des 20. und 21. Jahrhunderts. Das DPM ist das einzige Haus mit diesem thematischen Fokus in Deutschland.
Das DPM zeigt dazu als wesentliches Ausstellungsgut Fahrzeuge und Waffen. Diese Sammlung ist eine der besten weltweit.
Das DPM ist eine auf das Engste zivil-militärisch verzahnte Kooperation: Die Ausstellung speist sich aus zwei Sammlungen, die der Bundeswehr und der Stadt Munster. Das Sammeln und Bewahren der Fahrzeuge und Waffen ist primäre Aufgabe des Trägers Bundeswehr; Vermittlung und Museumsbetrieb liegen in der Hand der Stadt Munster.
Das DPM behandelt ein Thema, das auf der nationalen und internationalen Ebene angesiedelt ist. Dies spiegelt sich im Wirkungskreis des Hauses wieder, das BesucherInnen aus der gesamten Republik und dem Ausland anzieht.
Das DPM kann als differenziert arbeitendes Haus allen Menschen inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten – vom Kindergartenkind bis zum Weltkriegsveteranen. Das Museum richtet seine Ausstellung daher bewusst nicht an definierte Zielgruppen, sondern versteht sich explizit als „Museum für alle“.
Das DPM ist keine Ruhmeshalle und kein Traditionsort. Glorifizierung militärischer Werte und Praktiken finden ebenso wenig Platz wie die Verharmlosung von Krieg, Leid, Gewalt und Tod.
Das DPM ist kein Antikriegsmuseum. Herabwürdigung militärischer Werte und Praktiken haben ebenso wenig Platz wie die Propagierung von Pazifismus.
Das DPM ist keine Gedenkstätte und kein Ort für Trauerarbeit.
Werte
Das DPM trägt mit der musealen Aufarbeitung maschinisierter Gewalt eine hohe Verantwortung. Sie kann nur durch einen respektvollen und würdigen Umgang mit dem Thema und durch kontinuierliche Offenheit für neue Methoden und Erkenntnisse für dessen Bearbeitung und Vermittlung eingelöst werden.
Das DPM nutzt die Stärken der kritischen Militärgeschichtsschreibung in Deutschland seit 1945 aktiv für seine Arbeit.
Das DPM betrachtet seine Arbeit als politisch. Das Haus ist Vermittler und Verfechter der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik. Die gilt besonders für das Recht auf Leben und freie Entfaltung eines jeden Menschen und die Gleichbehandlung aller Menschen. Das DPM stellt sich daher aktiv gegen Rassismus, Sexismus und andere ausschließende und herabwürdigende Weltsichten.
Das DPM betrachtet, dem Grundgesetz folgend, den Frieden als zentralen Grundwert.
Das DPM lebt eine Kultur der Transparenz. Unsere Motive, Überlegungen und Handlungen sollen auf vielfältigen Kanälen für alle Interessierten nachvollziehbar sein.
Das DPM betrachtet eine gesunde und aktive Streitkultur in einem Museum als förderns- und pflegenswert; seine Rolle als Forum eine Verpflichtung.
Das DPM lebt den Dialog mit allen interessierten Parteien, seien es Fans oder Gegner. Das DPM stellt sich Diskussionen, sowohl in geschlossenen wie auch in öffentlichen Räumen.
Das DPM glaubt an Internationalität. Die deutsche Panzergeschichte ist das zentrale Thema des DPM; sie kann aber nur sinnvoll verstanden und erzählt werden, wenn sie in internationale Kontexte eingebunden ist.
Stärken und Ressourcen
Das DPM zieht in großem Maße BesucherInnen an, die Museen ansonsten uninteressant finden oder gar meiden. Es führt nicht-museumsaffines Publikum an Museen heran.
Das DPM bringt Menschen in Kontakt und Diskussionen, die ansonsten nicht zueinander fänden. Der Anspruch der Museen, Foren und Diskussionsorte zu sein, wird im DPM tatsächlich eingelöst.
Das DPM ist ausgesprochen flexibel und offen für neue Ideen – sowohl in seinen internen Abläufen und Strukturen als auch in der Kommunikation nach außen und in Kooperationen mit Partnern.
Das DPM ist neugierig und proaktiv. Das Haus ist stets auf der Suche nach neuen Projekten, Werkzeugen, Formaten und Kontakten.
Das DPM hat eine Kultur der Gelassenheit entwickelt, die ein angemessenes Verhalten mit teilweise hoch emotionalisierten Themen sicherstellt.
Das DPM kann die Objekte in bestmöglichem Zustand präsentieren, da die Bundeswehr als Besitzerin der zentralen Objekte ihre Waffen nicht demilitarisieren muss.
Ziele und Leistungen
Das DPM will in all seinen Arbeitsbereichen ein exzellentes Niveau erreichen und den Ansprüchen von ICOM, DMB und MVNB in jeder Hinsicht genügen.
Das DPM will durch seine Objekte und Didaktik sein Thema kritisch, reflexiv und multiperspektivisch vermitteln und dabei allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die Dekonstruktion wissenschaftlich überholter, aber in der Bevölkerung zählebiger Mythen.
Das DPM will mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass diese “Neue” oder auch “Moderne” Militärgeschichte in Deutschland als im besten Sinne normale Subdisziplin der Geschichtswissenschaft wahrgenommen wird – mit spezifischen Stärken und Schwächen.
Das DPM will über die Ausstellung hinaus seine Themen in die Öffentlichkeit tragen und pflegt daher engen Kontakt zu den Medien bzw. betreibt eigene Medienarbeit.
Das DPM will mit seiner Medienarbeit auch in aktuellen Debatten Impulse setzen, sofern diese inhaltlich die Themen des Hauses berühren.
Das DPM will dabei besonders sichtbar eine Kultur der Sachlichkeit und des kritischen, um der häufig stark emotionalen Aufladung des Themas zu begegnen.
Das DPM will sich politischen Vereinnahmungen seiner Arbeit von außen aktiv entgegenstellen.
Das DPM will die Aufgabe meistern, die Aspekte Bildung und Unterhaltung, die jedem Museumsbesuch innewohnen, auch angesichts eines schwierigen Themas erfolgreich auszubalancieren.
Das DPM will seine Rolle als gesellschaftlicher Akteur erfüllen – sei es auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene.
Das DPM will sich auf nationaler und internationaler Ebene eng mit anderen Institutionen und ForscherInnen vernetzen.