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Objekt des Monats 05/2024

Objekt des Monats 05/2024

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum. Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

Panzerschutzhelm im US-Design für Bundeswehr-Truppenversuch, 1950er-1960er

Inv. Nr.: DPM 1.1060

Bereits wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde über eine Wiederbewaffnung Deutschlands gesprochen. Bundeskanzler Adenauer erhoffte sich hiervon auch die Wiedererlangung der staatlichen Souveränität; die USA und westeuropäische Staaten wollten ein militärisches Bündnis mit deutscher Beteiligung gegen die Sowjetunion. Die Idee einer „Europäischen Verteidigungsgemeinschaft“ (EVG), in der einige westeuropäische Länder Kontingente für eine gemeinsame Armee aufstellen sollten, scheiterte letztlich. Die Planungen waren jedoch schon so konkret gewesen, dass bereits über die EVG-Uniformen nachgedacht und bestehende Uniformen verschiedener Armeen getestet worden waren.

Bei der Aufstellung der Bundeswehr im Jahr 1955 gab es also bereits Überlegungen für eine neue Uniform, die sich vom Wehrmachtsdesign abgrenzen sollte. Bei der Einführung eines neuen Stahlhelmes für die Bundeswehr wurde auf US-amerikanisches Design zurückgegriffen: Die Soldaten erhielten einen lokal produzierten M1. Auch die Panzerbesatzungen sollten einen neuen Schutzhelm erhalten, weshalb der US-amerikanische M6 in der Truppe getestet wurde. Das im Jahr 1938 eingeführte US-amerikanische Modell war an Football-Helme angelehnt, besaß große Luftlöcher, Ohrlaschen für die Aufnahme von Kopfhörern und Lederriemen für die Befestigung einer Staubbrille. Er bestand aus einem Fasermaterial, um Stöße gegen die Innenseiten des Panzers abzudämpfen.

Die Firma Maury & Co aus Offenbach stellte diesen Helm nach US-amerikanischen Muster für die Truppenversuche in der Bundeswehr her. Der Helm weicht hinsichtlich einiger Merkmale von der US-Version ab: So sind die Laschen an den Ohrmuscheln überkreuzt, die Helmglocke besteht aus Aluminium statt aus Fasermaterial und der Größenstempel auf der Innenseite ist in Zentimetern angegeben. Zudem hat die Firma Maury & Co, die seit 1820 Militär- und Feuerwehrausrüstungen produzierte, die großen Luftlöcher des US-Modells durch sechs kleine ersetzt, die denen der deutschen Feuerwehrhelme aus den 1930ern entsprachen. Auch in Italien, Niederlande und Schweden und sogar Israel und Thailand wurde das Helmmodell getestet. Die Bundeswehr führte den Schutzhelm jedoch nicht für ihre Panzerbesatzungen ein und kehrte schließlich zu einem Barett zurück.

Literatur:

Schuster, Lothar: Das Ausstattungssoll der Heeresangehörigen der Bundeswehr von 1955 bis 2010, Berlin 2010.

Zentner, Rolf-Leonhard: Deutsche Militärhelme 1895-1975, Koblenz/Bonn 1980.

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