Objekt des Monats 06/2017

Objekt des Monats 06/2017

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

Messer eines deutschen Kriegsgefangenen aus dem Lager Magnitogorsk
Inventarnummer: DPM 1.259

Das Messer sieht auf den ersten Blick unauffällig aus. Die saubere, verschnörkelte Inschrift zeigt den Namen des Besitzers auf der einen Seite: „Waldemar Zinser“. Doch die andere Seite gibt einen Hinweis auf die Geschichte dieses Messers: „1945 Magnitogorsk 1948“. Es verweist auf die Kriegsgefangenschaft von Waldemar Zinser im sowjetischen Kriegsgefangenenlager 7617 bei Magnitogorsk. Waldemar Zinser gehörte der 18. Panzergrenadierdivision an, mit welcher er zum Kriegsende an der Ostfront in Gefangenschaft geriet. Über ein Sammellager in Braunsberg kommt er nach 16 Tagen Zugfahrt in Magnitogorsk an.

Die Stadt Magnitogorsk am Ural liegt noch knapp im europäischen Teil des heutigen Russlands. Sie war in den 1930er Jahren als Industriestadt angelegt worden und lieferte mit ihrer Stahlindustrie einen maßgeblichen Beitrag zur Rüstungsproduktion der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Waldemar Zinser arbeitete in der Schlosserei eines Stahlwerkes und fertigte sich heimlich, in seinen Nachtschichten, dieses Messer an.

Trotz oder gerade wegen der harten Arbeit betätigten sich viele Insassen auch kulturell. In Magnitogorsk gründeten die Gefangenen eine Theatergruppe, für welche sie eigens ein Gebäude bauten, den „Theaterbunker“. Er umfasste 120 Sitzplätze und auch die sowjetische Lagerführung sah sich mit ihren Frauen Theatervorführungen und Gesangsabende an. Die Veranstaltungen durchbrachen die Monotonie des Lageralltags und ließen die Gefangenen für ein paar Stunden ihren Kummer vergessen. Auch nach der Gefangenschaft hielt Waldemar Zinser lange Kontakt zu seinen Kameraden.
Auf dem Messer steht „1945-1948“, doch Waldemar Zinser kommt erst 1949 frei, mit 42 Jahren. Im gleichen Jahr wurde das Lager aufgelöst.

Weitere Objekte des Monats …

Neue Technik

 

Zwei neue Medienstationen sind nun in unseren Hallen zu finden: Die Erste befindet sich am Panther und die Zweite steht am Sturmgeschütz III.

Das Filmmaterial haben uns die Kollegen von der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz zur Verfügung gestellt. Der Förderverein hat die Finanzierung der Technik übernommen.
Wir sagen vielen Dank dafür!

Übrigens, wenn Sie das Panzermuseum auch in seiner Arbeit unterstützen möchten: Die jährliche Mitgliedschaft im Förderverein beträgt nur 30€.
Man erhält eine Spendenquittung und darf zudem kostenlos ins Museum.

Archiv

In sieben Teilen mit insgesamt 2h Dauer beleuchten wir den Sturmtiger.

Bierkrug der Heereskraftfahrschule Wünsdorf, 1935

Inv. Nr.: DPM 7.508

Dieser Bierkrug wurde Richard Streibel am 14. August 1935 zum Abschluss seiner Ausbildung zum Unteroffizier in Wünsd...

MÜSSEN DIE JUDEN JETZT WIRKLICH AUCH NOCH IM PANZERMUSEUM VORKOMMEN? BERGEN-BELSEN IST DOCH GAR NICHT WEIT, DAS REICHT DOCH.

Das ist (paraphrasiert) der Kernsatz eines Briefes, den wir Mitt...

Liebe Leute! Es wird langsam kalt und in den Hallen des Panzermuseums gibt es keine Heizung. Bitte ziehen Sie sich also bei einem Besuch so an, als wenn Sie die gleiche Zeit im Freien verbringe...

Computerspiel Battlefield 1, 2016

Inv. Nr.: DPM 7.494

Battlefield 1 ist das fünfzehnte Spiel der Battlefield-Reihe von Electronic Arts, die Nummerierung verweist auf das historische Set...

Fun Fact: Wussten Sie schon, dass es in Deutschland über 7.000 Museen gibt – aber weniger als 5% davon über 100.000 Besuche pro Jahr kommen? Das Panzermuseum ist also absolut kein Nischenmuseum...