Wer aber den Frieden will, der rede vom Krieg
Walter Benjamin

Wer war Walter Benjamin?

Walter Benjamin (1892-1940) war Übersetzer und Philosoph. Als assimilierter Jude und Kommunist floh Benjamin im Jahr 1933 aus Deutschland ins Exil. Dort tötete er sich im Jahr 1940 aus Angst vor einer Auslieferung an die Nationalsozialisten mit nur 48 Jahren. Seine Werke wurden zu seinen Lebzeiten nur wenig wahrgenommen. Seit den 1960er Jahren jedoch gilt Benjamin als einer der großen Denker des 20. Jahrhunderts.

Woher stammt das Zitat?

Das gewählte Zitat stammt aus dem Aufsatz „Friedensware“ aus dem Jahre 1926. Benjamin kritisiert darin, dass ein Pazifismus nichts nutze, der nicht die Kraft habe, sich offen und kritisch mit eben dem Krieg zu befassen, den er ablehnt. So ein unkritischer Pazifismus sei kaum mehr als ein moralisches Feigenblatt und oft ein nützliches Lippenbekenntnis für diejenigen, die den Krieg eigentlich doch für ein berechtigtes Mittel halten.

„Si vis pacem para bellum“

„Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.“ Diese römische Redewendung zielt darauf ab, Frieden mit der Androhung und Ausübung kriegerischer Gewalt zu erzwingen. Benjamins Zitat will diesen Ansatz nach der Erfahrung des unkontrollierten, industriellen Massenschlachtens des Ersten Weltkrieges weiterentwickeln.

Das Rüsten zum Krieg würde unter den Vorzeichen des Totalen Krieges keinen Frieden, sondern nur Leid und Vernichtung bringen. Wenn der Krieg aber unführbar geworden sei, müsse die Menschheit diesen künftig gänzlich vermeiden. Und um dies zu erreichen, müssen die Schrecken des modernen Krieges ungeschönt und krass gezeigt, besprochen, erinnert werden – um jeder Versuchung zur Kriegführung den Boden zu entziehen. Eine kleine Änderung in der Wortwahl, eine große Änderung in der Aussage.

Was bedeutet das Zitat für das Panzermuseum?

Das Museum vertritt aktiv die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zu denen auch die Ablehnung von Krieg zählt, soweit dies irgend möglich ist. Unser Beitrag dazu ist, die Besucher:innen zur fundierten, kritischen und selbstständigen Auseinandersetzung mit Krieg anzuregen. Unsere Darstellung von Krieg muss deshalb ehrlich und schonungslos sein. Sie kann dem Frieden nur dienen, wenn nichts verharmlost und nichts beschönigt wird. (siehe FAQ: Warum werden Gewaltbilder in der Ausstellung gezeigt?)