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Objekt des Monats 12/2020

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten

NVA-Kartikatur

Inv. Nr.: DPM 6.1549

Die Unteroffiziersschule IV „Paul Fröhlich“ in Zwickau befand sich in Kasernengebäuden, die bereits seit 1885 bestanden und mal militärisch, mal polizeilich genutzt wurden. Seinen Traditionsnamen erhielt die Unteroffiziersschule von dem Zwickauer SED-Politiker Paul Fröhlich einem Jahr nach dessen Tod 1970. In den Unteroffiziersschulen bildete die NVA nach Umgestaltung des Ausbildungsbetriebes ab 1969 Mannschaftsdienstgrade zu Unteroffizieren aus. In Zwickau wurden Soldaten der Motorisierten Schützendivision ausgebildet, darunter auch Panzertruppenteile. Dies beinhaltete militärische und militärtechnische Inhalte sowie zur Ausbildung von Führungskompetenzen auch pädagogische Inhalte. Ein Schwerpunkt bestand jedoch auch in der politischen Bildung, der sich neben Unterrichtseinheiten auch auf die Freizeitgestaltung der Soldaten auswirkte.

Generell hatten NVA-Soldaten im Vergleich zu denen der Bundeswehr wenig Freizeit, da im Rahmen der ständigen Gefechtsbereitschaft, stets 85% des Personals innerhalb weniger Minuten gefechtsbereit und damit vor Ort sein musste. Aus diesem Grund verbrachten viele Soldaten ihre Wochenenden regelmäßig in der Kaserne und bemühten sich, die Zeit irgendwie totzuschlagen; einige schlossen sich zusammen, um sich künstlerisch zu betätigen. So entstanden diese Zeichnungen im Rahmen einiger gemeinsamer Abende, in welcher ein künstlerisch begabter Soldat seinen Kameraden Karikaturen zeichnete und zum Abpausen und Ausmalen bereitstellte. Die Zeichnungen greifen Szenen des gemeinsamen Kasernenalltags auf, aber auch wie bei dieser Zeichnung außergewöhnliche und humoristische Situationen. Die Figuren mit den „Knollennasen“ erinnern an die Charaktere des in der DDR bekannten Comiczeichners Heinz Jankofsky, der die NVA ebenfalls gern aufs Korn nahm. 

Der hier künstlerisch verarbeitete Unfall eines T-55 mit einem Strommast hat sich wohl tatsächlich so ereignet und endete für die Besatzung nach Erinnerung des Zeitzeugen mit reichlich Ärger. Die NVA nutzte die Panzer der T-55-Reihe auch nach ihrer „Ablösung“ durch den T-72 weiterhin zu Ausbildungszwecken.

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