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Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

DRK-Helferinnenbrosche

Inventarnummer: DPM 1.235.3

Mitte des 19. Jahrhunderts gründete sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), welches aus nationalen Hilfsgesellschaften besteht, international agiert und vernetzt ist. Ursprünglich gründete sich das IKRK zur Versorgung von Verwundeten im Krieg, die zuvor auf dem Schlachtfeld oft unversorgt liegengelassen wurden und keinen besonderen Schutz genossen, wenn sie zu den Verlierern der Schlacht gehörten. Die Rotkreuzgesellschaften agierten als nichtstaatliche Organisation neutral und verschrieben sich gemäß der Genfer Konvention der Hilfe von allen Menschen, ungeachtet ihrer nationalen, religiösen und ethnischen Zugehörigkeit. Dieses Engagement steht im krassen Widerspruch zur rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten, weshalb das Rote Kreuz und das Hakenkreuz zwei Symbole sind, die nur schwer zusammenzudenken sind. Und doch tauchen sie gemeinsam auf dieser Brosche auf, welche eine Schwester des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Zweiten Weltkrieg trug.

Das Deutsche Rote Kreuz blieb im Nationalsozialismus formal eigenständig, konnte sich der Gleichschaltung jedoch nicht entziehen. Viele Frauen engagierten sich als Rotkreuzschwestern in der Wohlfahrtspflege und im Gesundheitswesen und verstanden sich nicht als Organisation, welche nur im Krieg gebraucht wurde. Die häufig aus dem Bürgertum und Adel stammenden Rotkreuzfrauen sahen sich dabei eher in Konkurrenz zu NS-Frauenorganisationen, als ein Teil von ihnen. Nach und nach wurden die wichtigsten Führungspositionen mit SA- und später SS-Männern besetzt, welche die Aufgaben der Hilfsorganisation wieder auf den militärischen Sanitätsdienst verengten. Der Ausschluss von jüdischen MitgliederInnen und MitarbeiterInnen, ideologische Schulungskurse und die Übernahme von NS-Symbolen in die Rotkreuz-Uniformen sollten das DRK auf Linie bringen. Die Rotkreuzschwestern wurden sogar wie die Wehrmacht auf Hitler vereidigt.

Die Spannung zwischen willfährigem Dienst im Wehrmachtsanitätswesen und einer freiwilligen Hilfsgesellschaft im Geiste der Genfer Konvention zog sich während des Zweiten Weltkrieges durch alle Tätigkeiten des DRK. Während viele RotkreuzhelferInnen sich aufopferungsvoll um deutsche Soldaten und ZivilistInnen kümmerten, trug das DRK auch dazu bei, die Zustände in den Konzentrationslagern bei Kontrollen des IKRK zu verschleiern.

 

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