Objekt des Monats 05/2017
Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.
Elastolin-Figur Sanitätshund
Inventarnummer: DPM 7.36.4
Tiere begleiteten den Menschen schon immer in den Krieg. Einer der treusten Begleiter im zivilen Leben war und ist für viele SoldatInnen auch ein Helfer im Krieg. Hunde wurden zur Wache, zum Transport, zum Überbringen von Nachrichten und zum Aufspüren von Menschen und Minen verwendet. Die erste systematische Ausbildung von Hunden für den Kriegsdienst erfolgte in Deutschland im Ersten Weltkrieg, in welchem zum Beispiel Sanitätshunde geschult wurden. Sie sollten im unübersichtlichen Gelände der Schützengräben Verletzte ausfindig machen und Sanitäter zu ihnen führen. Sanitätshunde transportierten dabei auch Verbandsmaterial in einer Tasche auf ihrem Rücken, wie bei unserem Objekt des Monats zu sehen ist.
Dabei handelt es sich um eine Spielfigur der Firma O & M Hausser, wie sie früher in Kinderzimmern und heute auch in Händen von Sammlern zu finden ist. Elastolin-Figuren waren im Gegensatz zu Bleifiguren gesundheitlich unbedenklich, jedoch auch wesentlich teurer. Bis in die 1950er Jahre wurden die Figuren aus einem Brei aus Sägemehl, Tonerde und Leim in Form gepresst, getrocknet und von Hand bemalt. Dass dies fabrikmäßig passierte, lässt sich an dem etwas ‚bedröppelten‘ Gesichtsausdruck unseres Sanitätshundes erkennen: Die Figuren waren eben Massenware für das Kinderzimmer.
Auch Hunde waren Massenware für den Einsatz im Krieg. Ihnen verdanken viele Soldaten ihr Leben und einige der Vierbeiner wurden zu Helden. Doch viele verloren ihr Leben. Daran erinnert auch das „Animals in War Memorial“ in Großbritannien mit der Inschrift „They had no choice“ – „Sie hatten keine Wahl“.
Zur Ausbildung der Hunde im Krieg finden Sie einen historischen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. Mai 1916.