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Objekt des Monats 11/2020

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten

Bundeswehr Dienstanzug Damen

Inv. Nr.: DPM 1.916

Diese Dienstjacke gehörte einer bis heute aktiven Soldatin des Panzergrenadierlehrbataillons 92 in Munster. Sie trat kurz nach der Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2001 in die Streitkräfte ein und war bereits in einigen Auslandseinsätzen. Zuvor war dies nicht möglich gewesen, da vor dem Jahrtausendwechsel Frauen nur im Sanitäts- und Militärmusikdienst erlaubt waren. Erst die Klage einer Elektronikerin zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Bundeswehr ermöglichte Frauen den Dienst an der Waffe.

Obwohl der Dienstanzug nie mit in Auslandseinsätzen war, steht er dennoch eng mit ihnen in Verbindung. Die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons lagern einen Dienstanzug, sowie ihre Auszeichnungen in der Kaserne ein, wenn sie in den Einsatz gehen. So ist bereits alles für ein militärisches Begräbnis vorbereitet, sollten sie im Einsatz sterben. Was makaber anmutet, ist integraler Bestandteil des Soldatenberufes: Die Auseinandersetzung mit dem eigenen (gewaltsamen) Tod ist insbesondere für Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen, unabdingbar. Die Vorbereitung des eigenen Begräbnisses entlasten zudem auch die Angehörigen, sollte dieser tatsächlich eintreten.

Seit Beginn der Auslandseinsätze sind insgesamt 114 Bundeswehrangehörige im Auslandseinsatz oder bei anerkannten Missionen gestorben (Stand: 2019). Die Bundeswehr als Institution hat seitdem einige Lehren im Umgang mit dem Sterben sowie der Trauerverarbeitung der Soldatinnen und Soldaten und deren Angehörigen gezogen. So werden zum Beispiel Lehrgänge für Vorgesetzte angeboten, wie sie mit dem Tod eines oder einer Untergebenen umgehen, Todesnachrichten an die Familie überbringen und mit deren Reaktionen umgehen können.

Das Gedenken an den verstorbenen Kameraden oder die Kameradin findet im Lager des Einsatzgebietes und in der Kasernenanlage des Stammtruppenteils statt. Bei der Bestattung werden militärische Ehren nur auf Wunsch der Angehörigen erbracht und wenn kein Hinweis auf den Tod im Zusammenhang mit Verbrechen besteht. Dabei gibt es unterschiedliche Stufen des Zeremoniells, die auch vom Dienstgrad des oder der Verstorbenen abhängig sind. Da neben Kameradinnen und Kameraden, die einen Kranz tragen, auch ein Samtkissen mit den Orden und Ehrenzeichen des oder der Verstorbenen gezeigt werden kann, ist neben der Uniform, die getragen werden soll, auch eine leicht auffindbare Einlagerung dieser Auszeichnungen sinnvoll.

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