Eine wichtige Veränderung im Haus

Seit dem 01. April hat das Panzermuseum eine Doppelspitze.

Der Förderverein hat einen Meilenstein erreicht.

Der Verein hat nun über 1000 Mitglieder!

Frühjahrsputz!

Diese Woche wurde unser Schaudepot ordentlich durcheinandergewirbelt. Die Lehrsammlung, der technische Zug der Panzertruppenschule und ehrenamtliche Hobbykommandanten haben die Spuren der alten Ausstellung beseitigt, geputzt, die Fahrzeuge sortiert und alles optisch ansprechend arrangiert. Nun strahlt das Schaudepot in neuem Glanz und ergänzt die Dauerausstellung „Das Jahrhundert der Panzer“ noch besser.

Wir haben eine Bitte an Sie!

Eine neue Buchbesprechung ist online

Nachruf auf Dr. Stephan Huck

In der Nacht zum Samstag verstarb der Leiter des Deutschen Marinemuseums, Dr. Stephan Huck. Über 20 Jahre lang leitete er das Haus in Wilhelmshaven, seit 5 Jahren war er im Vorstand des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen. In diesen Funktionen prägte er die deutsche Militärmuseumslandschaft entscheidend mit.

Ich habe Stephan direkt zu Beginn meiner Laufbahn kennengelernt und das war ein entscheidender Einfluss für mein Tun, für den ich bis heute dankbar bin. Stephan hatte eine im allerbesten Sinne sehr handfeste und bodenständige Art, an Museumsarbeit heranzugehen. Immer wissenschaftlich begründet, aber niemals prätentiös und selbstreferenziell, sondern mit klarem Blick und gesundem Menschenverstand. Das war für mich als Frischling in der Szene eine enorm ermutigende Haltung, denn meine Sichtweise auf das Thema war und ist genauso geartet, aber als ich damals in den Pool von erfahrenen Museumsmenschen geworfen wurde, war ich mir unsicher, ob dieser Ansatz wirklich trägt. Stephan hat mir in Theorie und Praxis gezeigt, dass er das tut und mich so ermutigt, meine Arbeit auf meine Weise zu tun und mich nicht zu verbiegen. Dass das Panzermuseum heute so dasteht, wie es das tut, ist damit nicht zuletzt sein Verdienst.

Unvergessen bleibt mir ein Seminar, das wir gemeinsam zum Erwerb des Museumsgütesiegels absolvierten und in dem wir uns irgendwann anschauten und uns fragten, ob wir jetzt geistig falsch abgebogen seien oder das restliche Seminar samt Leitung. Und anstatt mit diesem Zweifel leise die Zeit abzusitzen, haben wir angesichts starker Feindkräfte gemeinsam das Gefec…, entschuldigung, die Debatte eröffnet und … ich will nicht sagen „gewonnen“, aber zumindest waren wir am Ende sicher, nicht falsch zu liegen. Ebenso unvergessen bleibt der daraus resultierende 6. Februar 2019, als sowohl sein Haus als auch das Panzermuseum das Museumsgütesiegel erhielten. Zwei Militärmuseen in diesem Kreis – das war ein wichtiger Moment, der bewies, das professionelle Museumsarbeit und das Thema Militär sich keineswegs ausschlossen.

In den Jahren unseres parallelen musealen Wirkens an schwimmendem und rollendem Militärgerät war Stephan immer wieder ein Punkt nicht nur der Ruhe, sondern wirklich der aktiven Beruhigung, sowohl für mich persönlich als auch für manche Debatte und manches Panel. Seine unerschütterliche Ruhe, seine klare Haltung, sein feiner Humor haben die Schärfe aus so mancher Situation genommen. Mehr als einmal habe ich bei ihm über meine Verwirrung und meine Wut auf das verwalterische Chaos rund um unseren bis heute nicht gestarteten Umbau des Panzermuseums abgeladen – und jedes Mal hat er es geschafft, dass ich am Ende gelassener und entspannter aus dem Gespräch gegangen bin. In jeder Frage, sei es konzeptionell, verwalterisch, strategisch, war Stephan ein guter und bereitwilliger Ratgeber, der sich aber niemals aufdrängte. Auch hier prägte er das Panzermuseum, so wie es heute dasteht, ein ums andere Mal, mit kleinen Impulsen und wichtigen Anmerkungen. Wenn das neue Museum irgendwann steht, trinken wir einen Sekt auf dich, Stephan.

Mit Stephan Huck verlässt uns ein rundum feiner Mensch und eine wichtige Stimme der Museumswelt viel zu früh. Ich nehme mir die eine Lektion zu Herzen, die solche Ereignisse lehren: So viel zu schaffen, wie es geht, weil man nie weiß, wie viel Zeit man hat. Ich nehme mir aber auch zu Herzen, was Stephan selbst zu dem Thema gesagt hat: Es muss auch immer genug Zeit bleiben für Familie und Leben – eben WEIL man nie weiß, wie viel Zeit man hat.

Noch im Juni hat Stephan eine Rede bei uns im Panzermuseum gehalten, bei der sich rundum so gezeigt hat, wie er geschätzt wurde. Heute bin ich froh, dass wir sie aufgezeichnet haben; sie ist eine feine Erinnerung: https://www.youtube.com/watch?v=9ENVDIHQ1ms

Mach’s gut, Captain Huck.

Ralf Raths
Direktor
Deutsches Panzermuseum

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