Frühjahrsputz!

Diese Woche wurde unser Schaudepot ordentlich durcheinandergewirbelt. Die Lehrsammlung, der technische Zug der Panzertruppenschule und ehrenamtliche Hobbykommandanten haben die Spuren der alten Ausstellung beseitigt, geputzt, die Fahrzeuge sortiert und alles optisch ansprechend arrangiert. Nun strahlt das Schaudepot in neuem Glanz und ergänzt die Dauerausstellung „Das Jahrhundert der Panzer“ noch besser.

Wir haben eine Bitte an Sie!

Eine neue Buchbesprechung ist online

Nachruf auf Dr. Stephan Huck

In der Nacht zum Samstag verstarb der Leiter des Deutschen Marinemuseums, Dr. Stephan Huck. Über 20 Jahre lang leitete er das Haus in Wilhelmshaven, seit 5 Jahren war er im Vorstand des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen. In diesen Funktionen prägte er die deutsche Militärmuseumslandschaft entscheidend mit.

Ich habe Stephan direkt zu Beginn meiner Laufbahn kennengelernt und das war ein entscheidender Einfluss für mein Tun, für den ich bis heute dankbar bin. Stephan hatte eine im allerbesten Sinne sehr handfeste und bodenständige Art, an Museumsarbeit heranzugehen. Immer wissenschaftlich begründet, aber niemals prätentiös und selbstreferenziell, sondern mit klarem Blick und gesundem Menschenverstand. Das war für mich als Frischling in der Szene eine enorm ermutigende Haltung, denn meine Sichtweise auf das Thema war und ist genauso geartet, aber als ich damals in den Pool von erfahrenen Museumsmenschen geworfen wurde, war ich mir unsicher, ob dieser Ansatz wirklich trägt. Stephan hat mir in Theorie und Praxis gezeigt, dass er das tut und mich so ermutigt, meine Arbeit auf meine Weise zu tun und mich nicht zu verbiegen. Dass das Panzermuseum heute so dasteht, wie es das tut, ist damit nicht zuletzt sein Verdienst.

Unvergessen bleibt mir ein Seminar, das wir gemeinsam zum Erwerb des Museumsgütesiegels absolvierten und in dem wir uns irgendwann anschauten und uns fragten, ob wir jetzt geistig falsch abgebogen seien oder das restliche Seminar samt Leitung. Und anstatt mit diesem Zweifel leise die Zeit abzusitzen, haben wir angesichts starker Feindkräfte gemeinsam das Gefec…, entschuldigung, die Debatte eröffnet und … ich will nicht sagen „gewonnen“, aber zumindest waren wir am Ende sicher, nicht falsch zu liegen. Ebenso unvergessen bleibt der daraus resultierende 6. Februar 2019, als sowohl sein Haus als auch das Panzermuseum das Museumsgütesiegel erhielten. Zwei Militärmuseen in diesem Kreis – das war ein wichtiger Moment, der bewies, das professionelle Museumsarbeit und das Thema Militär sich keineswegs ausschlossen.

In den Jahren unseres parallelen musealen Wirkens an schwimmendem und rollendem Militärgerät war Stephan immer wieder ein Punkt nicht nur der Ruhe, sondern wirklich der aktiven Beruhigung, sowohl für mich persönlich als auch für manche Debatte und manches Panel. Seine unerschütterliche Ruhe, seine klare Haltung, sein feiner Humor haben die Schärfe aus so mancher Situation genommen. Mehr als einmal habe ich bei ihm über meine Verwirrung und meine Wut auf das verwalterische Chaos rund um unseren bis heute nicht gestarteten Umbau des Panzermuseums abgeladen – und jedes Mal hat er es geschafft, dass ich am Ende gelassener und entspannter aus dem Gespräch gegangen bin. In jeder Frage, sei es konzeptionell, verwalterisch, strategisch, war Stephan ein guter und bereitwilliger Ratgeber, der sich aber niemals aufdrängte. Auch hier prägte er das Panzermuseum, so wie es heute dasteht, ein ums andere Mal, mit kleinen Impulsen und wichtigen Anmerkungen. Wenn das neue Museum irgendwann steht, trinken wir einen Sekt auf dich, Stephan.

Mit Stephan Huck verlässt uns ein rundum feiner Mensch und eine wichtige Stimme der Museumswelt viel zu früh. Ich nehme mir die eine Lektion zu Herzen, die solche Ereignisse lehren: So viel zu schaffen, wie es geht, weil man nie weiß, wie viel Zeit man hat. Ich nehme mir aber auch zu Herzen, was Stephan selbst zu dem Thema gesagt hat: Es muss auch immer genug Zeit bleiben für Familie und Leben – eben WEIL man nie weiß, wie viel Zeit man hat.

Noch im Juni hat Stephan eine Rede bei uns im Panzermuseum gehalten, bei der sich rundum so gezeigt hat, wie er geschätzt wurde. Heute bin ich froh, dass wir sie aufgezeichnet haben; sie ist eine feine Erinnerung: https://www.youtube.com/watch?v=9ENVDIHQ1ms

Mach’s gut, Captain Huck.

Ralf Raths
Direktor
Deutsches Panzermuseum

SAUMUR MACHT EINEN TIGER I FAHRFÄHIG!

Und wir können dabei helfen!

Das Team des französischen Panzermuseums Musée des Blindés hat ein großartiges Projekt gestartet: Der Tiger I in Ihrer Sammlung soll in einen fahrfähigen Zustand restauriert werden!

Um das nötige Geld aufzubringen, haben sie eine Crowdfunding-Seite aufgesetzt. 150.000€ sind das Ziel, um Motor, Getriebe und Ketten wieder in Ganz zu kriegen, alles darüber hinaus geht in die Restauration des Innenraums.

Bisher sind knapp 100.000€ zusammengekommen und wir würden uns freuen, wenn auch Tiger-Fans aus dem Umfeld des Deutschen Panzermuseums dieses Projekt unterstützen würden.

Na klar, es wäre schöner, wenn wir einen eigenen Tiger hätten – haben wir aber nicht, leider. Aber einen fahrfähigen Tiger I in Saumur können Sie dank Schengen genau so gut besuchen wie in Munster – ohne Passkontrollen und mit Euro im Geldbeutel. Es sind natürlich einige Kilometer mehr, logisch, aber mehr halt auch nicht. Und dafür können Sie in Saumur neben dem dann rollenden Tiger gleich eine ANDERE Panzerausstellung von Weltrang besuchen!

Die Restaurierung eines deutschen Tigers in einem französischen Museum ist darüber hinaus auch ein schönes Zeichen für die europäische Integration im 21. Jahrhundert. Und dieses Zeichen wird noch einmal stärker und schöner, wenn auch noch Geld von deutschen Tiger-Fans in dieses Projekt fließt.

Wie immer bei solchen Projekten gilt: Jede Spende hilft – die kleinste Kategorie ist nicht umsonst bei 5 Euro angesetzt, denn Kleinvieh macht auch Maybach.

Hier ist der Link zur Crowdfunding-Seite: https://fr.ulule.com/restauration-tigre-1/?utm_campaign=presale_158312

Hier ein kurzes Video zum Projekt: https://www.youtube.com/watch?v=2qHDwY_sgZc

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

NEUES OBJEKT: EIN KRANKENWAGEN AUS DER UKRAINE

Gestern hat das Panzermuseum eine neue Leihgabe aufgenommen: Einen Krankenwagen UAZ-452 aus der Ukraine. Warum?

1) Was ist das für ein Auto?

Der UAZ-452 war ein Kleintransporter, der durch Allradantrieb, Differentialsperre und große Bodenfreiheit sehr geländegängig war. Das Modell wurde 1965 in der Sowjetunion für die Armee entwickelt und wurde in der Grundversion bis 1985 produziert. Sein Spitzname lautete buchanka (Brotlaib) und bezog sich auf die Form des Kastenaufbaus. Bis heute wird das Fahrzeug in immer wieder modernisierten Versionen weiter gebaut.

2) Was hat es mit diesem Exemplar auf sich?

Das hier ausgestellte Exemplar war lange in der Ukraine als Krankenwagen genutzt und dann eingelagert worden. Mit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 wurde es aus dem Depot geholt. Durch die hohe Geländegängigkeit konnte es genutzt werden, um über Nebenstraßen und unbefestigte Wege alte Menschen und Kranke zu evakuieren, da zivile Fahrzeuge auf den öffentlichen Straßen unter russischem Beschuss standen.. Am 12. März 2022 wurde das Krankenhaus in Derhatschi von russischen Streitkräften mit Streumunition beschossen. Der Fahrer wollte mit dem ausgestellten Fahrzeug gerade zu einer Tour aufbrechen. Die Schrapnelle durchschlugen die Buchanka auf der gesamten rechten Seite und traten auf der anderen Seite wieder aus. Der Fahrer wurde dabei schwer verwundet.

Dieser völkerrechtswidrige Angriff war und ist kein Einzelfall. Bis heute werden immer wieder zivile Einrichtungen und Zivilisten durch die russischen Streitkräfte gezielt mit Raketen und Artillerie beschossen. Angriffe auf Krankenhäuser stellen Kriegsverbrechen dar. Nach den Bestimmungen des humanitären Völkerrechtes, speziell des Genfer Abkommens, dürfen sie nicht angegriffen werden.

Die Buchanka aus Derhatschi ist seitdem vom Verein Fellas For Europe e.V. in über 35 Städten in Deutschland ausgestellt worden. Unter anderem stand er in Berlin vor dem Bundestag und in Brüssel vor dem Europäischen Parlament, wo er von Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung besichtigt wurde. Bis Mitte Februar 2024 wird das Fahrzeug im Panzermuseum bleiben, um dann seine Reise als mobiles Mahnmal fortzusetzen.

3) Warum steht es nun im Panzermuseum?

Das Fahrzeug brauchte eine trockene und warme Unterstellmöglichkeit für den Winter. Wir haben sofort zu gesagt, denn es ist in doppelter Hinsicht ein idealer „Gast“ für das Panzermuseum.

Zum einen ist es ein eindrückliches Objekt, dass die Urgewalt des Krieges im Wortsinne „begreifbar“ macht. Das Objekt macht die Leute enorm nachdenklich und berührt sie auch emotional – das ist die eindeutige Erfahrung der Tour und war auch gestern im Panzermuseum sofort zu beobachten. Das Fahrzeug hilft uns bei unserem Anspruch, bei der Vermittlung der Panzergeschichte die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und das Thema Leiden, Töten und Sterben zentral zu betrachten.

Zum anderen bieten wir dem Fahrzeug gern ein Heim, um als „Spendenmaschine“ arbeiten zu können. Die Buchanka ist nämlich nicht nur allgemein unterwegs, um an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu erinnern; es steht auch immer eine Spendenbox daneben, deren gesammelte Einnahmen zum Erwerb neuer medizinischer Ausrüstung für die Ukraine eingesetzt werden. Die Ausstellung ist also auch ein politischer Akt, um die Unterstützung des Freiheitskampfes der Ukraine sowohl symbolisch zu zeigen als auch konkret zu unterstützen.

Adresse: Sie finden uns in der Hans-Krüger-Str. 33 in 29633 Munster / Niedersachsen. Nächste Bahnstation: Wenn Sie mit der Bahn anreisen möchten, nutzen Sie bitte die Haltestelle Munster/Ortze. Gastronomie und Unterkunft: Alle Fragen zu Unterkunft und Gastronomie beantwortet Ihnen gerne das Team der Munster Touristik.
Diese Hinweise und Regeln dienen dazu, Ihnen den Besuch im Museum so angenehm wie möglich zu gestalten und dabei die Sicherheit und Ordnung in unserem Haus zu gewährleisten. Mit dem Betreten des Museums erkennen Sie diese Regelungen an. Bitte beachten: Hunde und andere Tiere dürfen nicht mit in die Ausstellung genommen werden. Sie können aber auf dem Vorplatz warten. Behindertenbegleithunde sind hiervon ausgenommen. Bitte lassen Sie Ihre Hunde nicht bei extremen Temperaturen im Auto. ...
Führungen Haben Sie Interesse an einer Museumsführung? Alle Informationen zur Anmeldung, Zielgruppen, Kosten und Inhalten finden Sie hier: Anmeldung: Führungen durch das Museum können Sie während der Öffnungszeiten unter +49 (0) 51 92 / 25 52 oder jederzeit per E-Mail buchen. Bitte buchen Sie Führungen mindestens 14 Tage im Voraus. Zielgruppe: Führungen richten sich an Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Kinder unter 12 Jahren können leider nicht an diesen Führungen teilnehmen. G...
Die Zahlung ist auch mit EC-Karte und Kreditkarte möglich. Sie können die Tickets auch im Vorfeld des Besuchs über unseren Online-Shop buchen. Dort können Sie auch Gutscheine für einen Museumsbesuch erwerben. Erwachsene10 € Kinder bis einschließlich 5 Jahrefrei Ermäßigter Eintritt (Kinder 6-13 Jahre, Schüler:innen, Auszubildende, Student:innen, Bundesfreiwilligendienst Leistende, Leistungsempfänger (SGB II, SGB XII, AsylbLG mit Nachweis), Schwerbehinderte mit Ausweis (mit Ausweis B...
Januar – Mai: Dienstag bis Sonntag, 10.00 Uhr – 18.00 Uhr, letzter Einlass 17.00 UhrMontags geschlossen. An Feiertagen auch montags geöffnet.Bitte beachten Sie, dass die Hallen ungeheizt sind, in den Wintermonaten kann es kalt sein. Juni – September: Täglich, 10.00 – 18.00 Uhr, letzter Einlass 17.00 Uhr Oktober – Dezember: Dienstag bis Sonntag, 10.00 Uhr – 18.00 Uhr, letzter Einlass 17.00 UhrMontags geschlossen. An Feiertagen auch montags geöffnet.Bitt...