Objekt des Monats 04/2018

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

Stahlhelm M35 der Spanischen Armee
Inventarnummer: DPM 1.773

Dieser Helm ist ein deutscher Stahlhelm M35, wie ihn Soldaten der Wehrmacht trugen. Vorn angebracht ist jedoch ein Adler der spanischen Armee – wie kann das sein?

Im Spanischen Bürgerkrieg von 1936-1939 stand das Deutsche Reich an der Seite des Generals Francisco Franco, der gegen die spanische Republik putschte. Mit der Aufstellung der Legion Condor mit angeblich rein privat agierenden ‚Freiwilligen‘ unterstützte die Wehrmacht im Verborgenen Francos Anhänger. Das Deutsche Reich versprach sich daraus, ihre neu entwickelten Waffensysteme unter ‚realen Bedingungen‘ testen zu können sowie die Erprobung von Kampftaktiken gegen die Unterstützer der spanischen Republik, wie der Sowjetunion. Berüchtigt ist der Angriff der Stadt Guernica durch Bomber der Legion Condor, nach welcher Picasso das berühmte Gemälde malte.

Bereits während des Bürgerkrieges gelangten die spanischen Nationalisten an deutsche Stahlhelme. Dieser Helm scheint aus dieser Zeit zu stammen und nachträglich verändert worden zu sein. Die deutschen Soldaten trugen vor Ort keine Wehrmachtsuniformen, sondern gelb-olivfarbene, um nicht wie reguläre Soldaten auszusehen. Nach dem Bürgerkrieg lackierten die Spanier die Helme in einem ähnlichen Gelbton, später überstrichen sie sie mit diesem Grünton. Der spanische Adler aus Messing mit einem emaillierten roten Kreuz ist an diesem Helm fest angebracht. Zudem trägt der Helm das dreiteilige spanische Innenfutter aus Leder, welches mit zusätzlichen Nieten fixiert wurde. Dies ist mit einem wesentlich dünneren Polster aus Filz ausgestattet und dürfte daher unangenehmer zu tragen gewesen sein als das Originalfutter des M35, war jedoch ressourcensparender herzustellen.

Spanien produzierte angelehnt an das Design des deutschen Stahlhelms ihr eigenes Modell ‚Modello Z‘ und nutzte die M35 sogar bis über den Zweiten Weltkrieg hinaus.

 

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Objekt des Monats 03/2018

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

Kinderbuch „Mein Papa ist Soldat“
Inventarnummer: Ü 35 / DPM 6.1411

Der Vater der Hauptfigur Fabian ist Soldat. Er war bereits im Auslandseinsatz im Kosovo und geht nun nach Afghanistan. Die Familie verbringt sehr viel Zeit miteinander und erzählt sich, was sie alles noch zusammen machen wollen, wenn der Papa wieder da ist. Der Vater schenkt Fabian ein Maßband, welches er jeden Tag um ein Stück kürzen soll bis er wieder da ist. Nach seiner Abreise wird der Familienalltag ohne den Vater geschildert. Am Ende des Buches kommt der Vater aus dem Auslandseinsatz zurück und die Familie kann das Weihnachtsfest zusammen begehen.

Dieses Kinderbuch zeigt ein wichtiges Thema. Mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr seit Beginn der 1990er Jahre beteiligen sich deutsche Soldaten und Soldatinnen an kriegerischen und kriegsähnlichen Konflikten und lassen ihre Familien oft mehrere Monate allein Zuhause. Die Vermittlung an die Kinder, wieso der Vater oder die Mutter für eine lange Zeit weg sind, ist für die Familien eine besondere Herausforderung. Neben den Belastungen durch Versetzungen und Pendelfahrten werden auch Einsätze als ein Grund für eine erhöhte Scheidungsrate im Soldatenberuf angesehen. Die Familienbetreuungsorganisation der Bundeswehr betreut Familien und SoldatInnen vor, während und nach dem Einsatz. Daneben existieren viele inoffizielle Ratgeber und Selbsthilfebücher für Bundeswehrfamilien und -partnerschaften.

Das Kinderbuch ‚Mein Papa ist Soldat‘ wurde von zwei ehemaligen Bundeswehrsoldaten verfasst, welche selbst im Auslandseinsatz waren. Sie kennen daher die Belastungen, die ein solcher Einsatz für die Familie mit sich bringt. Im Buch versuchen sie für Kinder verständlich zu erklären, was der Vater im Einsatz macht. Papa Sven ist Bautechniker und hilft, in Afghanistan Krankenhäuser und Schulen zu bauen. Die Besonderheiten des Soldatenberufes werden jedoch nicht deutlich, Sven könnte ebenso bei einer Entwicklungshilfeorganisation arbeiten. Der Soldatenberuf wird auf den humanitären Teil des Einsatzes reduziert: „Soldaten aus der ganzen Welt helfen den Menschen im Kosovo, um wieder friedlich miteinander leben zu können.“ oder „Die Familien dort sind […] viel ärmer und können ohne unsere Unterstützung kein normales Leben mehr führen.“

Der Protagonist Fabian ist 7 Jahre alt. Es ist pädagogisch richtig und sinnvoll, dass man bei Inhalten für Kinder vom Exemplarischen ausgeht. Allerdings ist das Kinderbuch gespickt von Verallgemeinerungen, Stereotypen und Klischees. Der Zusammenhang des Soldatenberufes mit Krieg und Kampf dürfte auch Kindern im Grundschulalter bekannt sein. Diese Themen finden sie jedoch in diesem Buch nicht wieder. Es scheint daher nicht geeignet zu sein, um das Kind über den Soldatenberuf aufzuklären oder um Fragen der Kinder nach der Tätigkeit eines Familienmitgliedes angemessen auffangen zu können. Es zeigt eher den idealen Alltag einer Familie, in welcher der Vater Soldat ist. Das Kinderbuch scheint jedoch seit seiner Erscheinung 2008 einige Verbreitung gefunden zu haben. Die Pressekonferenz zur Buchvorstellung übernahm Monika Brüning der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages. Das Buch soll nicht nur bei den ‚Marketender‘-Läden der Bundeswehrfeldlager in den Einsatzländern erhältlich, sondern auch in Familienbetreuungszentren der Bundeswehr sowie Schulen verteilt worden sein.

Dieses ‚Objekt des Monats‘ wurde mithilfe unseres Praktikanten Jörn Menzel angefertigt, welcher in Greifswald Geschichte auf Lehramt studiert.

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Objekt des Monats 02/2018

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten.

Reservistenkrug eines Zieten-Husaren
Inventarnummer: DPM 7.116

Dieser reich verzierte Reservistenkrug gehörte dem Gefreiten Siebmann, welcher ihn nach seiner dreijährigen Wehrdienstzeit von 1905-1908 bei der 5. Eskadron des Husaren-Regiments von Zieten (Brandenburgisches) No. 3 in Rathenow als Andenken anfertigen ließ. Kavalleristen dienten ein Jahr länger als andere Wehrpflichtige, da die Ausbildung mit dem Reitpferd mehr Zeit in Anspruch nahm.

Dieser Keramikkrug fasst einen Liter, wurde jedoch eher nicht zum Biertrinken verwendet. Denn so ein Krug konnte damals mehr als den Monatssold eines Soldaten kosten. Reservistika waren zudem ein Zeichen für den Stolz der Person, bei der Armee gedient zu haben. Die Beliebtheit von Andenken ist auch in Verbindung damit zu bringen, welches Ansehen die Armee in der jeweiligen Zeit genoss. So kamen Reservistika in allen Formen ab 1870 auf, es gab Geschirr, Schnapsgläser, Pfeifen und Erinnerungsbilder. Ab 1900 wurden immer größere und aufwendigere Krüge gestaltet, aufgrund der hohen Nachfrage bald auch in Massenproduktion. Vertreter mit Katalogen und Beispielmodellen fuhren zu den Garnisonen und boten Individualisierungen der Krüge an. So finden sich auf den Krügen stets der Name des Soldaten, seine Einheit, der Dienstort und die Dienstzeit wieder. Auch die Bemalung des Hintergrundes konnte ausgewählt werden. Im Ersten Weltkrieg wurden kaum Krüge angefertigt und die Reichswehr verfügte als Berufsarmee nicht über Wehrpflichtige oder Reservisten.

Die Bildmitte dieses Reiterkruges ziert ein Soldat, der die charakteristisch mit Posamenten verzierte Jacke der Husaren trägt, die Attila genannt wurde. Er ist umgeben von den Flaggen Brandenburgs und des Deutschen Kaiserreiches, was einerseits die preußisch-brandenburgischen Wurzeln des Regiments im 18. Jahrhundert, andererseits die Zugehörigkeit des Regiments im kaiserlich-nationalen Kontingentheer zur Entstehungszeit des Kruges verdeutlicht. Die Zahl 3 im Hufeisen ist die Nummer des Regiments. Im Hintergrund sind zwei Reiterszenen zu sehen: ein Abschied von der Geliebten und eine Angriffsszene mit dem Spruch „Wo Husaren attackieren, Muss der stärkste Feind verlieren.“ Der schnelle Strich und die unsaubere Bemalung des Kruges deuten darauf hin, dass auch dieser bereits in Massenproduktion hergestellt wurde.

Ein interessantes Detail verbirgt sich auf dem Zinndeckel des Kruges: Die Deckelfigur zeigt einen Reiter mit aufsteigendem Pferd, welches ein Glasauge hat. Es ist eine Stanhopesche Lupe, an deren flaches Ende eine Mikrofotografie geklebt wurde, die durch die Lupe betrachtet werden kann. Sie zeigt beispielsweise ein Kaiserportrait oder weitere militärische Szenen. Bei unserem Krug fehlt das Bild.

Reservistenkrüge gibt es grundsätzlich von allen Waffengattungen und Regionen des Deutschen Reiches. So ließen sich nicht nur Kavalleristen Krüge anfertigen, sondern auch Infanteristen, Artilleristen, Mariner, Militärbäcker, Eisenbahner und Metzger. Die Krüge waren vornehmlich im Süden verbreitet, wie in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, aber auch in Sachsen, Brandenburg und Berlin.

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Objekt des Monats 01/2018

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
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Bundeswehrkritisches Plakat „#Yolo – Karriere im Heer“
Inventarnummer: DPM 6.771

Das Plakat gehört zu einer Serie von bundeswehrkritischen Bildern, welche die Kampagne der Bundeswehr „Mach was wirklich zählt“ von 2015 mit „Mach was wirklich weh tut“ persifliert. Abwandlungen der ursprünglichen Kampagne tauchten zunächst als Memes im Internet auf, dann auch im Stadtbild. Der Jugendverband der Partei DIE LINKE hat einige der Motive als Plakate und Aufkleber herausgegeben.

Eine Fotografie des im Jahr 2009 bombardierten Tanklasters in Kunduz bildet den Hintergrund für zwei Textteile: #YOLO (Abkürzung für „You only live once“ = Du lebst nur einmal) greift die Sprache der Jugend auf; ein Anspruch, den die Bundeswehrplakate auch hatten. Der Ausspruch steht dafür, im Leben auch mal Risiken einzugehen. Der Textteil „Karriere im Heer“ bezieht sich auf den Karriereweg von Oberst Klein, welcher den Luftangriff auf den Tanklaster angefordert hatte, bei dem schätzungsweise 100 Menschen starben. Anders als die beiden US-amerikanischen Piloten, welche den Angriff flogen und danach strafversetzt wurden, erfuhr Oberst Klein keine negativen beruflichen Konsequenzen, sondern eine Beförderung zum General.

In einer zweiten Perspektive erzeugt das Motto „#YOLO“ vor dem ausgebrannten Tanklaster auf andere Art Irritation: Die ca. 100 Opfer der Bombardierung sind mit der Annäherung an den Laster ebenfalls ein Risiko eingegangen und dabei ums Leben gekommen. Den Tod von Menschen mit einem launigen Lifestyle-Motto zu kommentieren, erzeugt eine zynische Bild-Text-Schere.

Wieso sammelt das Deutsche Panzermuseum Munster diese Abbildungen? Das DPM sieht seinen Auftrag darin, nicht nur Militärtechnik und Militärkultur zu bewahren, sondern auch Zeugnisse der Beziehung zwischen Militär und Gesellschaft. Prägende Ereignisse, wie das Karfreitags-Gefecht oder das Bombardement des Tanklasters gehören zu zentralen Erinnerungspunkten in der Geschichte der Bundeswehr. Die Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit diesen Ereignissen, auch die der KritikerInnen, gehört damit zum integralen Bestandteil der Sammeltätigkeit des Museums.

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Objekt des Monats 12/2017

Objekt des Monats 12/2017

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
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Tigerfibel
Inventarnummer: DPM 6.783

Die Dienstvorschrift D 656/27 war ein technisches Handbuch für die Besatzung der Tiger-Panzer. Im Vergleich zu seinen Vorgängern war der Tiger wesentlich komplexer, was sich in einem erhöhten Wartungsaufwand niederschlug. Da Ausfälle der Tiger teilweise auf Fehler bei eben dieser Wartung und im Betrieb der Fahrzeuge zurückgeführt wurden, ließ der Generalinspekteur der Panzertruppen Heinz Guderian im August 1943 (fast ein Jahr nach Einführung des Tigers) ein neuartiges Ausbildungshandbuch in Reimform herausgeben: „Lies aufmerksam deine Tigerfibel, sonst geht es Deinem Tiger übel.“

Mit kurzen Sinnsprüchen sowie humoristischen und erotischen Illustrationen sollte der Lehrstoff attraktiv gestaltet und besonders eingängig sein. Der Panzer wird in den Illustrationen häufig mit einer Frau verglichen: „Ob blond, ob schwarz, weiß und ergraut, umhege sie wie Deine Braut. Die Wirkung ist dann ungeheuer: Ein Fingerdruck, schon fängt sie Feuer!“ oder „Wie dieses Weibsbild, scheint fürwahr, manch Ziel oft unberechenbar.“ Einige Sprüche sind dabei sehr eindeutig doppeldeutig: „Der Schlamper bringt – kommt er zum Schuß – die Hemmung um den Hochgenuß.“

Im Anhang befinden sich fünf Tafeln, anhand welcher die Reichweite feindlicher Panzer gezeigt werden, um im Falle eines „Duells“ deren Schwachpunkte ausnutzen zu können. Die Panzer sind als Personen dargestellt – beim US-amerikanischen Lee wird das Aufgreifen rassistischer Stereotype besonders deutlich: „General Lee“ ist eine antisemitische Karikatur mit lockigem Haar, großer Nase und Davidstern.

Ein großes Thema in der Fibel war zudem, Sprit und Munition zu sparen: „Für jede Granate, die Du verschießt, hat Dein Vater 100 RM Steuern bezahlt, hat Deine Mutter eine Woche in der Fabrik gearbeitet, ist die Eisenbahn 10 000 km weit gefahren!“ Doch auch das größte Sparen konnte nicht helfen: Das Deutsche Reich litt schnell an Rohstoffknappheit. Dieser Mangel konnte auch durch die eroberten erdölreichen Gebiete in der Sowjetunion und in Rumänien oder die Herstellung von Treibstoff mithilfe von KZ-Häftlingen nicht behoben werden. Die Tiger blieben wie viele andere Fahrzeuge der Wehrmacht zu Kriegsende nicht nur durch Feindeinwirkung und technische Mängel, sondern auch aufgrund von Spritmangel stehen.

Die Vermischung der Bildchen und Reime scheint als wirksam bewertet worden zu sein: Für den Panther kam ebenfalls eine Fibel im gleichen Stil heraus. Und auch nach dem Krieg nutzte die junge Bundeswehr diese Methode mit Publikationen wie der „Sicherheitsfibel“ oder dem semioffiziellen „Fahr taktisch richtig – ein Knigge für Kettenfahrer“ weiter, auch wenn diese wesentlich züchtiger ausfielen. Im „Ketten-Knigge“ taucht sogar Guderian nebst Tiger selbst als gezeichnete Figur auf – so schloss sich der historische Kreis. Lange hielt sich der didaktische Trend jedoch nicht; das Format verschwand rasch.

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Objekt des Monats 10/2017

Objekt des Monats 10/2017

Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
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Wahlplakat der DKP
Inventarnummer: DPM 6.784

Dieses Mal stellen wir ein Objekt des Monats vor, welches wir erst kürzlich erworben haben: Ein Wahlplakat der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).

Es ist das einzige Plakat der Bundestagswahl 2017, auf dem ein Panzer zu sehen war. Wie der Panzer als Symbol in Debatten genutzt wird, ist für uns immer interessant, weshalb dieses Plakat eindeutig in unsere Sammlung gehört. Heute ist es ‚nur’ ein aktueller Alltagsgegenstand, aber es ist Teil der Kulturgeschichte des Panzers und in 100 oder 200 Jahren kann es für MuseumsbesucherInnen ein spannendes Exponat sein. Ein Museum muss heute auch immer schon für morgen sammeln.

Die Deutsche Kommunistische Partei wurde 1968 in der Bundesrepublik gegründet und war bis 1989 eng mit der SED (Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) der DDR verbunden. Nach dem Zusammenbruch der realsozialistischen Staaten in den 1990er Jahren verlor die DKP viele Mitglieder; auch die Gründung der PDS (heute Partei Die Linke) als weitere Partei links neben der SPD ließ viele Mitglieder und WählerInnen abwandern. Heute zählt die DKP nur noch 3.500 Mitglieder und erhielt bei der diesjährigen Bundestagswahl lediglich 11.713 Stimmen – was 0,0 % entspricht.

Der Panzer auf dem Plakat der DKP wird als Spardose dargestellt, in welcher Euromünzen verschwinden. Er steht symbolisch für die Bundeswehr, aber auch für deutsche Rüstungsprojekte. Die DKP lehnt alle Einsätze der Bundeswehr als imperialistische Kriegsführung ab; ebenso den Export von deutschen Rüstungsgütern. Diese beiden Aspekte seien integraler Bestandteil des Kapitalismus, als dessen friedlichen Gegenentwurf sie den Kommunismus sehen. Die Investitionen in Armee und Rüstung verdauerhaften in Augen der DKP den zu überwindenden Kapitalismus und müssen daher beendet werden.

Diese Sichtweise spiegelt sich auch im Slogan „Rauf mit den Löhnen. Runter mit der Rüstung.“ wieder. Er nimmt konkret Bezug auf die aktuelle Debatte der Erhöhung des Rüstungsetats, welche aus Sicht der DKP nur mithilfe von Einsparungen an anderen Stellen des Bundeshaushalts oder Steuererhöhungen finanziert werden könne.

Der Panzer steht hier somit stellvertretend für Rüstung, Krieg und Militarismus. Dies zeigt, dass der Panzer noch immer als zentrale Waffe heutiger Kriege gesehen wird und in seiner symbolischen Wirkung nicht von Drohnen oder anderem Kriegsgerät abgelöst wurde.

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