Literatur
https://www.zdfheute.de/politik/ausland/wuhledar-besatzung-analyse-ukraine-krieg-russland-100.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-vormarsch-100.html
Inv. Nr.: DPM 1.1063.1-2
Drohnen sind zu einem zentralen Mittel der Kampfführung im Krieg in der Ukraine geworden. Beide Seiten setzen sowohl militärische als auch handelsübliche zivile Drohnen ein. Mithilfe einer privat gespendeten zivilen Mavik 3-Drohne erkannten ukrainische Soldaten im April 2023 im ukrainischen Wuhledar russische Soldaten aus der Luft. Daraufhin wurde das Gebäude mit zwei Bomben angegriffen und nach einem Gefecht nahmen die Ukrainer zwei russische Soldaten gefangen. Von einem dieser Gefangenen stammt dieser Helm, der dem Spender der Drohne als Dankeschön übergeben worden ist.
Dieser Helm gehört zum ab 2014 eingeführten russischen „Soldat der Zukunft“-System namens Ratnik (russ. „Krieger“), das über 40 Elemente umfasst, wie Körperschutz, Kommunikationssysteme, Waffen und Munition. Die Firma Armokom entwickelte den Helm 6B47 im Jahr 2011 und ergänzte im Vergleich zum Vorgängermodell beispielsweise eine Halterung für Nachtsichtgeräte. Der ballistische Helm mit einem Überzug in Pixel-Tarnmuster wiegt 1,2 kg und soll den Träger gegen größere Splitter und Munition im Kaliber bis zu 9 mm schützen. Der letzte Träger schrieb seinen Spitznamen in den Helm, der übersetzt „der Zottelige“ bedeutet. Zum weiteren Schicksal des russischen Soldaten ist nichts bekannt.
Die ehemalige Bergarbeiterstadt Wuhledar liegt im Osten der Ukraine in der Oblast Donezk und war seit Beginn der russischen Invasion 2022 stark umkämpft. Russische Truppen versuchten mehrmals, die Stadt einzunehmen und nutzten hierfür auch Panzer, Drohnen und Gleitbomben. Sie erlitten dabei hohe Verluste an Menschen und Material. Ukrainische Truppen errichteten ihre Basen in ehemaligen Zechen und hielten die Stadt trotz hoher Verluste noch bis Oktober 2024. Seit ihrem Rückzug ist Wuhledar unter russischer Kontrolle. Von den ehemals etwa 15.000 Einwohner:innen waren zu diesem Zeitpunkt noch etwa 100 in der Stadt, die Siedlung selbst ist nahezu vollständig zerstört.
(kurz-)Geschichten aus dem Depot
Viele Objekte können aus konservatorischen Gründen in der Ausstellung aktuelle leider nicht gezeigt werden. Hier finden Sie ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten besonderer Stücke aus dem Depot