Modell einer Gelbbauchunke, 2025

Oben gut getarnt, unten ein gelb-schwarzer Bauch zur Abschreckung – dieses Modell einer kleinen Gelbbauchunke passt sehr gut in die Sammlung des Panzermuseums. Die bis zu 5 cm große Amphibie kann über 15 Jahre alt werden und lebt bevorzugt in Auen Mitteleuropas. Während die erwachsenen Unken bei Bedrohung ein Gift über ihre Schleimhäute absondern können, ist ihr Laich durch Fische und Molche gefährdet. Sie sind deshalb auf natürliche Fließgewässer angewiesen, die immer wieder über die Ufer treten und neue Kleingewässer ohne Fressfeinde entstehenlassen. Hiervon gibt es jedoch aufgrund des Ausbaus von Flüssen und Bächen, Siedlungsbau und industrieller Landwirtschaft immer weniger, weshalb die Gelbbauchunke zu den stark gefährdeten Tierarten gehört.

Die Gelbbauchunke weicht daher auf Orte aus, in denen Menschen unbeabsichtigt ihren speziellen Lebensraum schaffen: In Abbaugebiete, unbefestigte, selten befahrene Forstwege und Truppenübungsplätze. Nach den 1990er Jahren wurden jedoch viele Truppenübungsplätze aufgegeben, die dann auch als Naturschutzgebiete rekultiviert wurden. Die Wiederbewaldung gefährdet nun die Laichplätze der Gelbbauchunke, weshalb regelmäßig Orte freigeräumt werden müssen, in denen sich Wasser sammeln kann. Diese Maßnahmen sind aufwendig und teuer – Rinder und Wildpferde sollen die Vegetation reduzieren, Bagger Flächen verdichten und freiräumen.

In den Naturschutzgebieten fahren daher immer wieder Panzer: Soldaten der Bundeswehr verdichten mit ihren Panzern den Boden, sodass sich in den Panzerspuren nach Regenfällen Wasser sammeln kann. Sie nutzen den Einsatz als Übung. Aber auch private Kettenfahrzeug-Vereine unterstützen Naturparkbetreiber mit Ausfahrten. Monitoring des Gelbbauchunken-Nachwuchses hat bereits gezeigt, dass die Panzerfahrten Erfolg haben und die Bestände in den von Panzer befahrenen Gebieten langsam wieder steigen.