Spielfigur Kataphron Destroyer, 2022
Inv. Nr.: DPM 7.275
„Diese Spielfigur ist Teil des Tabletop-Strategiespiels „Warhammer 40.000“ (im Alltag oft auch abgekürzt als: Warhammer 40k), welches seit 1987 von Games Workshop herausgebracht und stetig weiterentwickelt wird. Die Spieler:innen positionieren dabei selbst zusammengesetzte und bemalte Miniaturen auf einem Spielfeld, auf dem sie ihre Armeen rundenbasiert gegeneinander antreten lassen. Ein Würfelwurf entscheidet über die Möglichkeiten der Aktionen der Runde: Bewegung, Beschuss und Nahkampf. Je nachdem, wie die Spieler:innen die Armeen zusammengestellt und die Figuren ausgestattet haben, besitzen sie unterschiedliche Eigenschaften.
Die Welt von Warhammer 40k spielt in einer dystopischen Zukunft im 41. Jahrtausend, in der die Menschen gegen andere Spezies um die Vorherrschaft auf Planeten der Milchstraße kämpfen. Die Figur des „Kataphron Destroyer“ gehört innerhalb des Imperiums der Menschen zu der Fraktion der „Adeptus Mechanicus“. Diese Priestergilde vom Mars produziert und wartet die Waffen und Rüstungen, mit der die Soldaten des Imperiums ausgestattet werden. Sie entwickeln hierfür jedoch keine neue Technologien, sondern suchen Technologie einer „verlorenen Zeit“ und stellen diese neu zusammen. Dieser Prozess ist stark religiös aufgeladen, so dürfen nur von den Priestern gesegnete Waffen verwendet werden. Die Priester entwickelten die Kataphron Destroyer als „lebende Waffen“, in denen die Soldaten mit der Maschine fusionieren und ohne eigenen Willen als ein biologischer Computer zu ihrer Steuerung dienen. Diese Battle Servitors bewegen sich mittels Kettenlaufwerken durch das Gelände und sind mit unterschiedlichen Waffen, beispielsweise Plasmakanonen, ausgestattet.
Die Science Fiction-Welt von Warhammer 40k unterscheidet sich von vielen anderen Zukunftsvorstellungen: Die düstere und religiös aufgeladene Welt von Warhammer 40k ist keine Utopie des Fortschritts und der Erkundung des Weltraumes, sondern eine ungewöhnlich dystopische, kriegerische Zukunft der Menschheit. Mit weiteren an Orks und Elfen angelehnten Spezies zogen die Spieleentwickler auch Inspirationen von „Herr der Ringe“ und hinsichtlich der Ablehnung von Künstlicher Intelligenz von „Dune“. Etwa 40 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Erinnerungen an diesen noch sehr präsent sowie die Angst vor einem Nuklearkrieg aktuell. Die Vorstellung von seelenlosen, mit Propaganda durchtränkten Soldaten, deren Leben nur darin besteht, Kriegsmaschinen zu bedienen und religiös einem Anführer zu folgen, stellt eine übersteigerte Form dieser Ängste und Erfahrungen dar.
Die Spieleentwickler zogen in der Spielmechanik Inspirationen aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend in den 1960er und 1970er Jahren: Die umfasste Rollenspiele, Strategiespiele, Spielzeugsoldaten und Modellbau. Ein Verkaufsschlager war zu dieser Zeit das Rollenspiel „Dungeons & Dragons“ der Firma TSR, bei dem einige Miniaturen benutzt wurden. Games Workshop erweiterte dieses Spielprinzip auf die Darstellung ganzer Armeen, für die viele Modelle benötigt – und damit verkauft – werden sollten. Nachdem dazu 1983 zuerst ein Tabletop-Spiel mit dem Namen „Warhammer“ im Fantasygenre etabliert wurde, folgte nach dessen Erfolg 1987 mit Warhammer 40k die Science-fiction-Variante. Bis heute dominiert Games Workshop damit den Markt für Tabletop-Spiele.
Literatur:
https://www.warhammer-community.com/2023/12/06/starting-an-adeptus-mechanicus-army-in-warhammer-40000-everything-you-need-to-know-from-painting-to-lore (Zugriff: 14.08.2024).
Interview mit Tim Mollow bei VoxCast: https://voxcastpodcast.com/voxcast-episode-16-jes-goodwin-and-knights (Zugriff: 14.08.2024).
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