Objekt des Monats 04/2020
Beim Objekt des Monats erzählen wir die (Kurz-) Geschichte eines besonderen Objekts aus dem Panzermuseum.
Da wir uns bemühen auch besonders Stücke aus dem Depot vorzustellen, finden sich hier auch ungewöhnliche Objekte und spannende Geschichten
Brettspiel „Risiko“, 1975
Inv. Nr. : DPM 7.188
„Risiko“ ist eines der meistverkauften Brettspiele überhaupt. Erfunden hat das Spiel in den 1950er Jahren der französische Kinderfilmregisseur Albert Lamorisse unter dem Namen „La Conquête du Monde“ (Die Eroberung der Welt). Die erste deutsche Version des Spieles brachte die Firma Schmidt-Spiele 1961 auf den Markt, gefolgt von der Firma Parker in den 1970er Jahren. „Risiko“ wird bis heute in unterschiedlichen Varianten vertrieben.
„Risiko“ gilt als eines der bekanntesten Kriegsspiele. Anders als viele andere Spiele mit diesem Thema, basiert sein Spielprinzip weniger auf einer realistischen Simulation oder Taktik, sondern ist ein eher abstraktes Spiel mit hohem Glücksfaktor. Im Rahmen eines Weltkrieges, sollen die SpielerInnen mithilfe von Allianzen und Würfelglück möglichst viele Gebiete erobern. Die dargestellte Karte in der Version aus den 1970er Jahren zeigt zwar die Kontinente, die darin gezeigten Ländergrenzen und zum Teil auch die Ländernamen haben wenig mit realen Staaten zu tun. So finden sich darin sowohl Regionen wie „Mitteleuropa“, aber auch einzelne Länder wie die Ukraine und Staaten wie Ontario in Fantasiegrenzen.
In den 1980er Jahren befand die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften die Sprache des Spiels als problematisch und versuchte, das Spiel indizieren zu lassen. Die Hersteller verhinderten diesen Schritt, indem sie militärische Begriffe in der Anleitung und den Spielkarten änderten. Aus dem „Erobern“ von Ländern wurde „Befreien“ und aus dem „Vernichten“ von Armeen wurde „Besiegen“. Das erste Verpackungsdesign nach dem Prozess spielte darauf an: Auf der Seite stand „…ab jetzt wird befreit.“