Roth-Händle-Zigaretten als Frontzuteilung
Inventarnummer: DPM 1.129
Die filterlosen Zigaretten der deutschen Marke Roth-Händle bestanden vornehmlich aus Tabak aus deutschem Anbau. Die Aktiengesellschaft Roth-Händle AG wurde Ende der 1930er Jahre „arisiert“.
Die Nationalsozialisten standen dem Tabakkonsum gespalten gegenüber: Während sie den Nichtraucherschutz verschärften, sahen sie den Tabakkonsum als kriegswichtig zur Beruhigung der Bevölkerung an. Goebbels plädierte daher dafür, die „Tabakfrage“ bis Ende des Krieges zurückzustellen.
In der Verteilung des Tabaks zeigte sich die rassistische und leistungsorientierte Definition der „Volksgemeinschaft“, wonach Wehrmachtsoldaten an erster Stelle standen. Frauen waren nur im Alter von 25 bis 55 bezugsberechtigt und erhielten nur die Hälfte der Ration für Männer. Bei ZwangsarbeiterInnen wurde ebenfalls nach Nationalität unterschieden. Auch Betroffene von Luftangriffen erhielten eine Tabak-Sonderzuteilung.
Objekt des Monats
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